Dieser Ratgeber erklärt Dir, was bei Allergien im Körper passiert, welche Stoffe für Allergien verantwortlich sein können und wie man die Auswirkungen verringern kann.
Allergien - Wie lassen sich allergische Reaktionen reduzieren?
Eine Tatsache ist in den letzten Jahren eindeutig zu beobachten: Allergien nehmen stark zu und wer darunter leidet, ist in seinem Alltag oft eingeschränkt. Ganz egal, ob durch Pollen, Lebensmittelunverträglichkeit oder Tierhaare: Wer über einen längeren Zeitraum mit allergischen Reaktionen des Körpers zu kämpfen hat, der sucht nicht selten nach Wegen und neuen Alternativen, die die Symptome lindern. Dabei unterscheiden sich die Therapien zu Allergien häufig sehr stark und hängen auch immer von der Art und dem Ausmaß der jeweiligen Allergie ab.
Was bedeutet der Begriff Allergie eigentlich genau?
Der Begriff „Allergie“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „anders“, „fremd“. Eine Allergie ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf bestimmte Substanzen wie Nahrungsmittel oder Tierhaare.
Was passiert bei einer Allergie in meinem Körper?
Die Vorgänge bei einer Allergie können im Prinzip mit der einer normalen Immunabwehr verglichen werden: Das Immunsystem erkennt einen „Eindringling“ als Gefahr und unternimmt daraufhin verschiedene Vorgänge, um diesen Eindringling wieder loszuwerden. Dieser Abwehrkampf passiert z. B. bei einer Grippe oder Erkältung. Schließlich ist es so, dass das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) zwischen fremden, nicht-körpereigenen Stoffen und körpereigenen Stoffen unterscheiden kann. Das ist wichtig, um Krankheitserreger wie Viren und Bakterien gezielt bekämpfen zu können, denn das Immunsystem erkennt einen Krankheitserreger an seinen speziellen Antigenen. Es nimmt den Kampf gegen diesen Erreger auf, indem es spezielle, gegen dessen Antigene gerichtete Antikörper bildet. Das Immunsystem ist nun gegen diesen Fremdstoff sensibilisiert. Bei Allergien reagiert das Immunsystem übermäßig stark auf eigentlich harmlose Reize. Dazu kommt es, weil allergieauslösende Stoffe wie zum Beispiel Pollen, Tierhaare oder Nahrungsmittel sogenannte Allergene enthalten. Der Körper ordnet diese eigentlich harmlosen Stoffe als gefährlich ein und mobilisiert daraufhin seine Abwehrkräfte. Als Folge kann es dazu kommen, dass der Körper an der Haut, in den oberen Atemwegen, in der Lunge und im Darm auf diese Allergene mit Entzündungen reagiert.
Was ist die Ursache von Allergien?
Immer dann, wenn der Körper eine fremde Substanz aufnimmt, wird das Immunsystem aktiv. Dabei wird dann alles, was über den Magen-Darm-Trakt, die Schleimhäute der Atemwege oder auch über die Haut eindringt, zunächst überprüft, da es sich dabei möglicherweise um Krankheitserreger handeln könnte. Wenn die Abwehrzellen dann eine schädliche Substanz ermittelt haben, beginnen sie schnell damit, eine komplexe Abwehrreaktion zu starten. Bei einer Allergie ist genau dieser Abwehrmechanismus des Immunsystems gestört.
Was sind typische Allergie-Symptome?
Bei einer Allergie reagiert der Körper auf eigentlich ungefährliche Substanzen in der Umwelt mit mehr oder weniger heftigen Symptomen. Diese können auch immer wieder von entzündlichen Prozessen begleitet sein. Typische Allergiesymptome sind Schwellungen und Rötungen von Haut oder Schleimhäuten, Fließschnupfen, Kribbeln, Brennen oder Tränen der Augen oder Husten. In schweren Fällen kann eine Allergie auch Asthmaanfälle auslösen oder zu einem anaphylaktischen Schock führen. Ein Problem dabei ist, dass man nicht immer direkt sagen kann, ob es sich tatsächlich um Allergie-Symptome handelt. Das ist teilweise schwer zu erkennen, da sich die Anzeichen einer Allergie und die Symptome anderer Krankheiten häufig sehr ähneln (z. B. vergleichbar mit einer Erkältung). Voll und ganz lassen sich mögliche Allergiesymptome durch den Besuch eines Facharztes klären, bei dem ein entsprechender, speziellen Allergietest durchgeführt werden kann. Nur so ist es möglich, eine sichere Diagnose zu erhalten. Zu möglichen Allergiesymptomen zählen u. a.:
Fließschnupfen und Niesreiz
(besonders morgens) eine verstopfte Nase
Juckreiz an Augen, Nase und im Rachen
Kribbeln, Brennen und Tränen der Augen
Atembeschwerden
Husten
Schwellungen und Rötungen, vor allem an Schleimhäuten
Zudem gibt es zusätzliche, unspezifische Symptome wie z.B.:
Im schlimmsten Fall kann eine Allergie auch zu einem anaphylaktischen Schock auslösen.
Welche Allergien treten besonders häufig auf?
Zu den Allergien, die besonders häufig auftreten, gehören:
Pollen (Heuschnupfen)
Bei dieser Form der allergischen Reaktion sind häufiges Niesen oder Schniefen oder auch eine verstopfte bzw. laufende Nase zu beobachten. Grund dafür kann eine Pollenallergie, die auch Heuschnupfen genannt wird, sein. Hervorgerufen wird diese Art der Allergie durch Pollen, die von Gräsern, Bäumen, Unkräutern oder blühenden Pflanzen an die Luft abgegeben werden.
Lebensmittel
Die Liste der Lebensmittel, die bei Menschen allergische Reaktionen auslösen kann, ist mittlerweile sehr umfangreich: Neben Nüssen, Obst oder auch Eiern gehört Kuhmilch oft zu den „Problem“-Lebensmitteln. Die Art der jeweiligen Beschwerden reicht von Übelkeit oder auch Juckreiz bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen. Menschen, bei denen eine Lebensmittelallergie festgestellt wird, müssen deshalb stark auf ihre Ernährung achten.
Tierhaare
Eine Tierhaarallergie äußert sich in der Regel durch eine Reizung der Schleimhäute, rote, brennende Augen oder auch Juckreiz. Für diese allergische Reaktion sorgen meist die eiweißhaltigen Bestandteile von Speichel, Schweiß, Talg oder Urin bestimmter Tiere, die an den Haaren und auch an den Federn von Vögeln haften bleiben. Darüber können sie sich dann weiträumig verteilen, sie werden von den Menschen eingeatmet und können so die Schleimhäute der Atemwege reizen.
Hausstaubmilben
Bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben kommt es häufig vor, dass Betroffene das ganze Jahr über mit Allergiesymptomen zu kämpfen haben. Menschen mit dieser Art der Allergie berichten, dass sie sich bereits morgens nach dem Aufwachen müde und abgeschlagen fühlen und deshalb eine allergische Reaktion auf Hausstaubmilben haben untersuchen lassen. Bei Hausstaubmilben handelt es sich um kleine weiße Tierchen, die zur Familie der Spinnen gehören. Diese findet man meiste an dunklen, teilweise feuchtwarmen Orten wie Matratzen, Kissen und Decken.
Schimmelpilze
Bei einer Schimmelpilzallergie reagiert das eigene Immunsystem allergisch auf die Sporen oder Bruchstücke von Schimmelpilzen. Sie gelangen sowohl über die Atemluft als auch durch den Verzehr von Nahrungsmitteln in den Körper.
Insektengift
Wer unter einer Insektengiftallergie leidet, der hat mit starken lokalen Rötungen und auch Quaddelbildungen zu kämpfen. Diese Symptome treten teilweise sehr ausgeprägt auf und können oft besonders schmerzhaft sein.
Kann man Allergien vorbeugen?
Es gibt nur wenige Allergien, die sich ursächlich behandeln lassen. Deshalb ist es umso schwieriger, der Entstehung von Allergien vorzubeugen. Es kann dabei durchaus sein, dass eine Veranlagung zur Allergie vererbt wird. Ob sie aber wirklich ausbricht, ist von vielen verschiedenen (Umwelt-)Faktoren abhängig.
Wie sollten Allergiker im Allergiefall reagieren?
Allgemein wird Allergikern geraten, den Kontakt mit ihrem Allergie-Auslöser möglichst komplett zu meiden. Bei einer Lebensmittelallergie ist dies natürlich generell möglich, bei einer Pollenallergie oder Insektengiftallergie wird diese generelle Vermeidung allerdings oft schwierig. Deshalb wird hier den Betroffenen geraten, nur einige Punkte im Alltag zu beachten, die dazu beitragen, die Allergen-Belastung zu reduzieren und ihnen den Umgang mit der Allergie zu erleichtern. Zu den häufig gewählten Allergie-Behandlungspräparaten zählen:
Kortison-Präparate/Glukokortikoide für Allergie-Patienten
Antiallergika und Antihistaminika in der Akuttherapie
Welche weiteren, unterstützenden Maßnahmen gibt es?
In Abhängigkeit von der individuellen Belastung des Allergie-Patienten bzw. bei schwerer Allergie-Ausprägung können neben der medikamentösen Therapie auch zusätzliche Behandlungsansätze die Allergietherapie ergänzen. Dazu gehören beispielsweise:
Klimatherapie (z.B. längerer Aufenthalt im Hochgebirge)
Es ist in jedem Fall zu empfehlen, gemeinsam mit dem behandelnden Arzt einen Behandlungsplan auszuarbeiten. Darin werden die einzelnen Maßnahmen aufeinander abgestimmt und die Ziele der Allergiebehandlung festgelegt.